Lot Nr. 583


Theodoor van Thulden


(‘s Hertogenbosch 1606/08–1669)
Antiochus und Stratonike,
beschriftet auf dem Emblem des Tischtuchs unten rechts: Prudentia relevant amorem,
Öl auf Leinwand, 140 x 236 cm, gerahmt

Provenienz:
Freiherr von Brabeck, Schloss Söder, Hildesheim, spätestens 1792;
Auktion, Hannover, 31. November 1859, Lot 259;
Fürst zu Stolberg-Wernigerode, Schloss Wernigerode;
seither im Besitz von dessen Nachkommen

Ausgestellt:
Halle, Staatliche Galerie Moritzburg, spätestens 1960, Inv. Nr. I/1373 (laut rückseitigem Aufkleber)

Literatur:
A. Roy, Theodoor van Thulden. Een Zuidnederlandse barokschilder, Zwolle 1992, S. 155/56, Nr. 16, mit Abb.

Die Geschichte von Antiochos und Stratonike war zur Zeit Van Thuldens beliebt und bekannt. Man sieht Antiochos, den jungen Sohn des Militärführers Seleukos I. Nikator, mit leidvoller Miene im Bett liegend. Er war ernsthaft erkrankt, weil ihn die heimliche Leidenschaft quälte, die er für seine Stiefmutter Stratonike hegte, die hier zu seiner Rechten dargestellt ist. Ein herbeigeholter Arzt – auf dem Bild hält er die Hand Antiochos’ – erkannte den Grund für dessen Krankheit, da der Puls des Patienten anstieg, sobald Stratonike anwesend war. Als der Arzt Antiochos’ Vater – hier mit Zepter dargestellt – unterrichtete, verzichtete dieser aus Angst um das Leben seines Sohnes auf die eigene Ehefrau und erlaubte die Heirat von Antiochos und Stratonike. Auf die der Geschichte zugrundeliegende Moral verweist die Inschrift „Prudentia relevant amorem“ – „die Weisheit ist der Liebe zuträglich“.

Möglicherweise handelt es sich hier um jenes Bild, das Joshua Reynolds 1781 als Rubens einschätzte: „Im Haus von Mr. Dasch befindet sich ein großartiges Bild von Rubens – die Geschichte von Seleukos und Stratonike. Der glücklose Ausdruck des im Bett liegenden Sohnes ist von ungekannter Schönheit; die Komposition macht einen guten Gesamteindruck.“
Alain Roy (siehe Literatur, S. 153/34, Abb. 85) hat das Gemälde mit Van Thuldens mit 1638 datierter Enthaltsamkeit des Scipio verglichen.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

09.04.2014 - 18:00

Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Theodoor van Thulden


(‘s Hertogenbosch 1606/08–1669)
Antiochus und Stratonike,
beschriftet auf dem Emblem des Tischtuchs unten rechts: Prudentia relevant amorem,
Öl auf Leinwand, 140 x 236 cm, gerahmt

Provenienz:
Freiherr von Brabeck, Schloss Söder, Hildesheim, spätestens 1792;
Auktion, Hannover, 31. November 1859, Lot 259;
Fürst zu Stolberg-Wernigerode, Schloss Wernigerode;
seither im Besitz von dessen Nachkommen

Ausgestellt:
Halle, Staatliche Galerie Moritzburg, spätestens 1960, Inv. Nr. I/1373 (laut rückseitigem Aufkleber)

Literatur:
A. Roy, Theodoor van Thulden. Een Zuidnederlandse barokschilder, Zwolle 1992, S. 155/56, Nr. 16, mit Abb.

Die Geschichte von Antiochos und Stratonike war zur Zeit Van Thuldens beliebt und bekannt. Man sieht Antiochos, den jungen Sohn des Militärführers Seleukos I. Nikator, mit leidvoller Miene im Bett liegend. Er war ernsthaft erkrankt, weil ihn die heimliche Leidenschaft quälte, die er für seine Stiefmutter Stratonike hegte, die hier zu seiner Rechten dargestellt ist. Ein herbeigeholter Arzt – auf dem Bild hält er die Hand Antiochos’ – erkannte den Grund für dessen Krankheit, da der Puls des Patienten anstieg, sobald Stratonike anwesend war. Als der Arzt Antiochos’ Vater – hier mit Zepter dargestellt – unterrichtete, verzichtete dieser aus Angst um das Leben seines Sohnes auf die eigene Ehefrau und erlaubte die Heirat von Antiochos und Stratonike. Auf die der Geschichte zugrundeliegende Moral verweist die Inschrift „Prudentia relevant amorem“ – „die Weisheit ist der Liebe zuträglich“.

Möglicherweise handelt es sich hier um jenes Bild, das Joshua Reynolds 1781 als Rubens einschätzte: „Im Haus von Mr. Dasch befindet sich ein großartiges Bild von Rubens – die Geschichte von Seleukos und Stratonike. Der glücklose Ausdruck des im Bett liegenden Sohnes ist von ungekannter Schönheit; die Komposition macht einen guten Gesamteindruck.“
Alain Roy (siehe Literatur, S. 153/34, Abb. 85) hat das Gemälde mit Van Thuldens mit 1638 datierter Enthaltsamkeit des Scipio verglichen.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.04.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.03. - 09.04.2014

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